Als wir im vergangenen Jahr erstmals eine Thought Leader-Studie für den arabischen Raum durchführten, lagen drei religiöse Denker auf den ersten drei Plätzen. Diese Dominanz hat sich in diesem Jahr relativiert. Zwar befinden sich weiterhin Theologen in der Spitzengruppe der einflussreichsten arabischen Denker: der Saudi Salman al-Odah (geteilter Platz 7) sowie die Ägypter Yusuf al-Qaradawi (10) und Amr Khaled (12). Auf den vordersten Plätzen allerdings stehen diesmal Figuren des öffentlichen Lebens jenseits theologischer Diskurse: die saudischen Schriftsteller Mohammed Alrotayan (1) und Mohammad Hasan Alwan (3) sowie der Syrer Faisal al-Qassem (2), Moderator der wohl härtesten Talkshow Arabiens, «The Opposite Direction» auf Al-Jazeera.

Für eine Verschiebung des Diskurses hin zu säkulareren Tendenzen sprechen auch die guten Platzierungen dreier oppositioneller Aktivisten: der in Saudi-Arabien inhaftierte Menschenrechtler Raif Badawi (Platz 5), die yemenitische Friedensnobelpreisträgerin Tawakkol Karman (geteilter Platz 7) und der Tunesier Rached Ghannouchi (Platz 6), dessen Ennahda-Bewegung massgeblich am friedlichen Umsturz von 2011 und der darauf folgenden Demokratisierung des Landes beteiligt war.

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